moderne-schwertkunst.de 
Claim.png



Sportart

Was ist Moderne Schwertkunst?

Moderne Schwertkunst ist eine Sportart mit dem europäischen Schwert, die das Wissen aus mittelalterlichen Fechtbüchern, die Erfahrung asiatischer Kampfkünste und die Erkenntnisse moderner Sportwissenschaft miteinander verbindet. Moderne Schwertkunst ist dabei eine Kampfkunst für Frau und Mann, Jung und Alt, in der mit dem europäischen Schwert trainiert wird. Das übungsschwert für das Training wird aus Holz gefertigt, im freien Kampf kommen belastbarere Schwerter aus Kunststoff zum Einsatz. Im Kampf zeigt sich, was ein Schüler kann. Der freie Kampf mit dem Schwert wird deshalb als höchste Stufe des Trainings angesehen. Dabei kommt es nicht nur auf Geschwindigkeit, Reaktionsvermögen und gelernte Techniken an, sondern vor allem darauf weder den Partner noch sich selbst zu verletzen. Der Freikampf ist aber nicht das alleinige Ziel der Modernen Schwertkunst. Trotz Kampfsportcharakter beinhaltet das Training viele ‚weiche‘ Aspekte wie Meditation, Formen und Spiele. Es ist deshalb auch für Kinder, ältere und alle geeignet, für die grazile, geschmeidige Bewegungen und der Spaß am Umgang mit dem Schwert im Vordergrund stehen. Die Sportart Moderne Schwertkunst ist eine von vielen Möglichkeiten, sich heute sportlich mit einem europäischen Schwert zu betätigen. Sie hebt sich dabei vor allem durch die staatliche Anerkennung als Sport und die Einbindung in den BKB von anderen Angeboten ab. Die Trainer besuchen deshalb regelmäßige Fortbildungen zu den unterschiedlichsten Themen, von der Kodikologie bis zur Sportmedizin. Unfallprophylaxe, gesundheitsförderndes Training und eine sinnvolle Vermittlung der Lehrinhalte stehen im Vordergrund, um den Sportler im Rahmen einer Breitensportart an den Umgang mit dem Langen Schwert heranzuführen.

Wann und wie ist die Moderne Schwertkunst entstanden?

Um öffentliche Trainingshallen nutzen zu können und dabei gleichzeitig als regulärer Sport versichert zu sein, gründete eine Interessengemeinschaft im Jahre 2002 Moderne Schwertkunst als Sportart für gemeinnützige Sportvereine. Zu den Richtlinien des Bayerischen Kultusministeriums, die sich über die Vorgaben des Bayerischen Landessportverbands e.V. (BLSV) äußern, gehörten auf der einen Seite, dass sich alle in Sportvereinen trainierenden Gruppen in einem Dachverband zusammenschließen mussten, auf der anderen Seite musste Rechenschaft über die Inhalte der Sportart, ihre Trainerausbildung und ihre Mitgliederstärke abgelegt werden. Daher wurde der Verband für Moderne Schwertkunst in Bayern e.V. (VMSB) ins Leben gerufen. Die Gründungsmitglieder des VMSB, zu denen einige der heute noch im Präsidium tätigen Personen gehören, stellten zunächst einen groben Trainingsplan und eine erste Prüfungsordnung auf, die seither kontinuierlich weiterentwickelt werden. Besonderer Dank für die Grundsteinlegung der Trainingsprinzipien, der Prüfungsordnung und die Entwicklung der ersten Formen der Modernen Schwertkunst gebührt Alexander Hollinger, der heute nicht mehr im VMSB tätig ist, sondern seine eigene, private Schwertschule betreibt.

Training

Wie läuft das Training ab?

Das Training in Moderner Schwertkunst orientiert sich je nach Trainer mehr oder weniger stark an (asiatischen) Kampfsporttrainings und dauert in der Regel 1,5 Stunden. In allen Schulen grenzt eine kurze Ruhephase zu Anfang und Beginn das Training zum Alltag ab, damit man sich voll auf den Spaß im Umgang mit dem Schwert konzentrieren kann. Ein wichtiger Bestandteil sind übungen zur allgemeinen Fitness und Beweglichkeit. Die Moderne Schwertkunst ist deshalb ein Sport mit dem Schwert, der in gleichem Maße für Mädchen und Jungen, Frauen und Männer jeglichen Alters geeignet ist. Ablauf: Meditation Aufwärmen Techniken Abwärmen / Dehnen Meditation Moderne Schwertkunst definiert sich als moderne, sportliche Kampfkunst mit dem mittelalterlichen, europäischen Schwert. Der Spaß am freundschaftlichen Zweikampf und an der ästhetik der Bewegung steht dabei im Vordergrund. Je nach persönlicher Neigung finden aber auch spirituelle Fragen, historisches Interesse und der Wettkampfgedanke Eingang ins Training. Das eigentliche Techniktrainig für den Schwertkampf lässt sich in drei Bereiche gliedern: Grundschule, Formen und Partnerübungen.

Grundschule

Die so genannte Grundschule soll dem Schüler die grundlegenden Bewegungen mit und ohne Schwert vermitteln. Ziel ist es nicht nur Kraft, Ausdauer und ein verbessertes Körpergefühl zu entwickeln, um so einen nachhaltig verletzungsfreien Sport machen zu können. Darüber hinaus wird nämlich auch auf räumliches Vorstellungsvermögen, Adaptionsfähigkeit und die Regeln im Umgang miteinander geachtet. Ein Schüler übt zunächst Bewegungsfolgen ohne Partner. Das technische Repertoire ist dabei vielfältig und umfasst Angriffe mit nahezu allen Teilen des Schwerts als auch ohne Schwert. Der Anfänger lernt zunächst zweihändige Techniken, also mit beiden Händen am Griff, mit steigender Kontrolle steigt auch der Anspruch. Neben den Möglichkeiten, die das Schwert als übungsgerät bietet, sind im Training auch Fallübungen für spätere Wurftechniken sowie waffenlose Techniken und der Bodenkampf enthalten. Ziel ist es dabei nicht einen Katalog von Einzeltechniken abzuarbeiten, sondern ein Bewusstsein für die allen Kampfkünsten zugrunde liegenden Prinzipien zu schaffen.

Formen

Die Formen der Modernen Schwertkunst sind z.B. mit den Katas aus dem Karate vergleichbar und erfüllen mehrere Aufgaben. In ihnen führt ein Schüler einen Kampf gegen imaginäre Gegner aus, es werden also seine Vorstellungskraft und Schnelligkeit gefordert. Darüber hinaus stellen vor allem die komplexeren Formen hohe Ansprüche an das Erinnerungsvermögen und eine präzise Motorik. Die je nach Form äußerst dynamischen oder grazilen Bewegungen üben besonders auf die Schüler einen großen Reiz aus, die nicht so viel mit Partnerübungen anfangen können. Zuletzt sind Formen der Teil des Trainings, der sich am leichtesten in den Alltag einbauen lässt. Sie im Wohnzimmer zu üben wird mit Rücksicht auf zerbrechliche Einrichtungsgegenstände allerdings nicht empfohlen.

Partnerübungen und Freikampf

Partnerübungen reichen von zuvor abgesprochenen Techniken mit einem Partner (sogenannte Drills), bis hin zum gänzlich freien Technikaustausch. Sie bieten eine weitere Möglichkeit Kraft, Kontrolle und Ausdauer zu üben und sind darüber hinaus unverzichtbar um Distanz und Timing richtig einzuschätzen. Der verletzungsfreie Kampf ist das oberste Ziel in der 'Modernen Schwertkunst' als Sport, auch wenn jeder Schüler seinen persönlichen Schwerpunkt nach seinen eigenen Fähigkeiten und Ansprüchen festlegen kann. Unverzichtbar für Partnerübungen ist die entsprechende Schutzausrüstung, die wenigstens gepolsterte Handschuhe und eine Fechtmaske umfasst. Für Wettkämpfe mit Nylonschwertern ist Vollschutz vorgeschrieben. Welche Ausrüstung wird für das Training benötigt? Im Training wird ein schwarzer asiatischer Kampfsportanzug (Gi) bzw. ein schwarzes Shirt getragen. Um ein besseres Gefühl für das eigene Gleichgewicht zu entwickeln, wird barfuß trainiert. Diese Trainingskleidung hat den Vorteil, dass sie kostengünstig ist und auch bei Würfen und Haltegriffen die nötige Stabilität bietet. In den meisten Schulen können Schwerter oder Stöcke für Anfänger gestellt werden. Je schneller ein Schüler aber auf ein für ihn zugeschnittenes hölzernes Schwert umsteigt, um so schneller kann er die korrekte Handhabung der Waffe verinnerlichen. Die Holzschwerter unterliegen zur Sicherheit Verbandsrichtlinien und werden von mehreren Händlern angeboten. Später ist für den fortgeschrittenen Schüler die Anschaffung von Schutzausrüstung empfehlenswert.

Der Lehrplan und die Graduierungen

Wie ein Training aufgebaut ist und welche Techniken gelehrt werden, bestimmt der jeweilige Trainer. Um aber einen einheitlichen Kenntnisstand zu gewärleisten, legt eine Prüfungsordnung fest, welche Techniken ein Schüler beherrschen muss, um eine bestimmte Graduierung zu erreichen. Die Moderne Schwertkunst verwendet dabei ein Graduierungssystem, das sich eng an die Gürtelfarben aus dem Karate anlehnt. Dadurch ist es einfach ein sinnvoll unterteiltes Training anzubieten und den Kenntnisstand eines Partners einzuschätzen, auch wenn dieser zuvor unbekannt war.

Nach oben